Fakten – pro und contra
Braucht Zschopau neben den sanierten Bädern in Gornau und Krumhermersdorf und der Schwimmhalle im August-Bebel-Wohngebiet unbedingt ein viertes Bad?
Wenn es das Schwimmbad nicht gäbe, würde man jetzt sicher nicht damit beginnen, ein viertes Bad zu bauen. Doch das Bad existiert bereits seit 1966 und war im letzten Öffnungsjahr (2009) mit mehr als 10.000 zahlenden Besuchern die meistgenutzte Freizeiteinrichtung der Stadt. Wir sind der Meinung, daß eine Einrichtung von dieser Bedeutung nicht einfach aus dem Stadtbild verschwinden darf. Es ist sehr bedauerlich, daß Stadtrat und Stadtverwaltung in den letzten 20 Jahren keine Sanierung zustande gebracht haben. Aus diesem Grund muß jetzt dringend gehandelt werden, um das Bad vor Verfall und Zerstörung zu retten.
Was müßte getan werden?
Nach der Abdichtung der Becken und der Sanierung der Wasserversorgung aus dem Gansbachtal könnte das Bad im Sommer 2012 wieder öffnen. Parallel dazu sollte ein Konzept für eine stufenweise Gesamtsanierung erstellt werden, dafür sollten jährlich Mittel im Haushalt reserviert werden.
Hier finden Sie unseren Vorschlag für eine DIN-gerechte Sanierung.
Ist das nicht alles viel zu teuer für die Stadt?
Der Materialaufwand für die Notsanierung (Beckenabdichtung, Beseitigung offensichtlicher Gefahrenstellen) liegt nach Herstellerangaben deutlich unter 100.000 Euro. Eine DIN-gerechte Sanierung der Anlage würde etwa 1,7 Mio. EUR kosten. Zum Vergleich: Die Stadterwaltung plant derzeit den Umbau des Alten Rathauses für 2.000.000 Euro. Die jährlichen Betriebskosten für das Bad lagen bis zur Schließung bei ca. 100.000 Euro, sie würden nach der DIN-gerechten Sanierung auf ca. 120.000 Euro steigen. Zum Vergleich: die Betriebskosten für das sanierte Bad in Krumhermersdorf liegen (mit Umwälzanlage) bei ca. 120.000 Euro (ohne Abschreibung und kalkulatorische Zinsen).
Ist die „Bäderdichte“ in der Gegend nicht jetzt schon zu hoch?
Es ist richtig, daß es in unserer Gegend mehr Schwimmbäder pro 1000 Einwohner gibt als in anderen Gegenden. Wir sehen das nicht als Nachteil, sondern als Vorteil für die Region, der viel zu wenig vermarktet wird. Übrigens hat man sich zum Glück bei der Sanierung von Schloß Wildeck auch nicht daran gestört, daß die „Burgendichte“ in der Gegend mit Scharfenstein, Wolkenstein und Augustusburg zu hoch sein könnte.
Wie sieht es in anderen Bädern in unserer Gegend aus?
Das Freibad in Ehrenfriedersdorf wurde seit 2006 stufenweise saniert, ohne daß eine Badesaison ausfallen musste. Die dabei gemachten Erfahrungen könnte in vielen Punkten für die Zschopauer Badsanierung genutzt werden. Neben Krumhermersdorf und Gornau wurden auch die Bäder in Gelenau, Venusberg und Lengefeld erfolgreich saniert bzw. neu gebaut. Die Freibäder in Thum und in Marienberg-Moooshaide wurden geschlossen. In Dittersdorf, Erdmannsdorf, Borstendorf und Grünhainichen werden Freibäder ohne Umwälzanlage betrieben.